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Seite:Der Bundschuh zu Lehen im Breisgau.djvu/16

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welchem Klöster und Geistliche schwelgen u. s. w. Kurz, er wußte (versichern die einstimmenden Berichte) „den geblendeten Zuhörern seine Ansichten so süß vorzutragen, daß ihrer jeglicher von Stund an selig und reich zu seyn wähnte.“[1]

Auch an treuen Gehülfen für seine Plane fehlte es dem schändlichen Verführer nicht. Während mit ihm zu Lehen ein Bäkerknecht aus Etschland Hieronymus mit Namen, der bei dem Müller diente, und durch weite Wanderschaften, (von denen er viel zu erzählen wußte,) in Ansehen stand, die nächsten Nachbarn bearbeitete,[2] hatte den auswärtigen Verkehr vorzugsweise ein Abentheurer übernommen, welchen die Urkunden Veltin oder Stoffel von Freiburg nennen, der aber größtentheils zu Waldkirch im Wirthshause bei der Probstei saß, und von hier aus in alle Gegenden, bis nach Ehingen in Schwaben, seine Streifereien machte. Er ritt ein weisses Roß, hatte einen weissen mit schwarzem Sammt belegten Mantel um sich geworfen, und trug einen silbernen Strahl im Barett.[3] Joß Fritz selbst unternahm da und dorthin kleinere und größere Reisen, theils um selbst Theilnehmer zu gewinnen, theils um sich von der Wirksamkeit seiner Unterhändler zu versichern.

Längs des Kinzigthales waren bereits mehrere Wirthe ins Einverständniß gezogen, und ihre Häuser zu geheimen Zusammenkünften bestimmt. Im nächsten Dörflein ob Haslach, in der Vorstadt zu Wolfach, in der Schenke beim alten Bergwerke, beim Jörg von

Ulm mit dem Eisenring um den Hals, waren sichere


  1. Beil Nr. 2.
  2. Beil. Nro. 16. 17. etc.
  3. Beil. Nro. 3.
Empfohlene Zitierweise:
Heinrich Schreiber: Der Bundschuh zu Lehen im Breisgau. Freiburg im Breisgau, 1824, Seite 10. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Bundschuh_zu_Lehen_im_Breisgau.djvu/16&oldid=- (Version vom 31.7.2018)