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Seite:De Zwei Frauen (Hahn-Hahn).djvu/049

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irgend eine Mittheilung aus der innern Welt, irgend ein Austausch der Gedanken, eine Besprechung der Ansichten vergönnt-fände ich nicht überall eine erstarrende Abgeschlossenheit im Denken und Thun, die sich wie ein eisernes Thor vor mich hinstellt und mich zugleich erschreckt und verschüchtert - ach, so wäre ich ja eines großen Theiles meiner Qual frei, denn die besteht eben darin, daß ich mich an der Seite des besten Mannes zwischen lieben Kindern in friedlichen guten Verhältnissen - tödtlich einsam und so zu sagen begraben fühle“ - - -

In diesem Ton ging es noch seitenlang fort. Jede Zeile sprach das Unbehagen aus, welches aus einem Mangel an innerem Gleichgewicht entspringt, und zugleich das Unvermögen zu einem Entschluß zu kommen und Ansprüche fahren zu lassen, die unvereinbar mit den Verhältnissen, wie sie sich grade für sie gestaltet hatten, waren.

Cornelia wurde ganz melancholisch als sie diesen Brief las. Eustach fragte:

„Ist Deiner Schwester ein Unglück widerfahren?“

„Ja, ein innerliches! lies nur den Brief.“

„Deine Schwester .… verzeih daß ich die dürre Wahrheit sage! - sprach Eustach nachdem er gelesen - ist eine matte Schwärmerin. Weißt Du

Empfohlene Zitierweise:
Ida von Hahn-Hahn: Zwei Frauen. Erster Band. Berlin 1845, Seite 45. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zwei_Frauen_(Hahn-Hahn).djvu/049&oldid=- (Version vom 31.7.2018)