im Jahr 1448 wurden in dieser Stadt sechshundert Häuser niedergebrannt.
Eine andere in jener Reihe der fehdelustigen ist die Burg Reiffenberg in der Nähe des Feldbergs, des höchsten Gipfels am Höhe-Gebirg. Die Reiffenberger gehörten zu den ältesten und angesehensten Rittergeschlechtern der Gegend. Mit dreifachen Mauern war die Burg umgeben und ihr Turm ragte wohl dreißig Meter über den Fels empor. Aber was erzählen diese Ruinen? auch sie waren Zeuge von vielen Fehden, Wegelagerung und dergleichen. Namentlich haben die Ritter in ihren Fehden der Stadt Frankfurt manches Leid zugefügt. So wird berichtet: „Walther von Reiffenberg trieb am 7. Juli 1406 den Frankfurtern zweiundzwanzig Hämmel weg und beraubte die Meßkaufleute; Philipp von Reiffenberg ward am 24. Oktober 1410 der Stadt Feind und überfiel im Jahr 1411 zwei Bürger aus Frankfurt, die in eignen Geschäften ritten, bei Cloppenheim und nahm ihnen das ihrige. Zu gleicher Zeit nahm er zwischen Dortelweil und Gronau zwei Einwohner aus ersterem Ort gefangen, beraubte und brandschatzte sie. In Gronau verbrannte er das Frankfurter Eigentum u. s. f.“ Erst im Jahr
Oskar Wächter: Vehmgerichte und Hexenprozesse in Deutschland. W. Spemann, Stuttgart 1882, Seite 13. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Vehmgerichte_und_Hexenprozesse_in_Deutschland_W%C3%A4chter.djvu/011&oldid=- (Version vom 31.7.2018)