Mit raubischem vnd mit kryegischem schall /
Wie do zemal die Herren all
Dauon empfiengen schimpffes viel.
Vnd da der Künig ersach das Spiel /
Da ward er in seim hertzen fro /
Vnd begeret an dem Meister do
Das er jn lert das edel Spiel /
Darumb woelt ernn begaben viel.
Der Meister zuo dem Künigk sprach /
Gnädigster Küng Emerodach
Jr mügt das Spiel verfahen nicht /
Ee vorhin das an eüch beschicht /
Das jr eüch der maß laßt gezemen /
Eyns jungen tuogendt an eüch nemen /
Darnach von stund so moegen jr
Nach eüwers hertzen gantz begir
Wol lernen das eim Küng zuozimpt /
Ob eüwer wirdigkeit vernimpt
Mit tugendt vnd mit senftigkeit /
Was dann man eüch in züchten seit.
Der Künig sagt das duncket mich
Gebürlich sein vnd erberlich.
Der Meister antwurt aber do
Dem Künig / vnd sprach / deß bin ich fro /
Syd jr nuon wend so guotig sein /
Vnd werden hie der junger mein /
So will ich eüch der bet geweren /
Vnd eüch das Spiel gar treüwlich leren.
Also do lernnt der Künigk das Spiel /
Dardurch er von vnsitten viel
Ließ / vnd von seinem grymmen muot
Bracht er sich selbs zuo eer vnnd guot.
Nuon sond jr wissen eben das
Schon diß der vrsach eyne was.
Jakob Mennel: Schachzabel Spiel. Oppenheim 1520, Seite 9v. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Schachzabel_Spiel_(K%C3%B6bel).djvu/18&oldid=- (Version vom 31.7.2018)