„Die jungen Raben erhalten ihre Speise,“ sagte der Fremde aufblickend „und die Löwen gehen herab zu den Bächen, um zu trinken.“
„Freilich, freilich!“ meinte Peter, „aber doch nur, weil wir’s nicht hindern können.“
Dann schwiegen sie abermals eine Weile. Da der Fremde nicht geneigt schien zu reden, fühlte sich Peter verpflichtet, die Unterhaltung fortzusetzen.
„Haben Sie von dem Spaß gehört, den sich unsere Leute dort in Buluwayo gemacht haben, wo sie die drei Schwarzen als Spione henkten? Ich bin selbst nicht dort gewesen, aber Einer, der dabei war, hat mir’s erzählt. Sie haben nämlich die Schwarzen gezwungen, von dem Baum herunter zu springen und sich so selbst zu henken. Einer von den Kerls wollte nicht springen, bis sie ihm eine Ladung mit grobem Schrot in den Rücken gaben, und auch dann noch klammerte er sich mit den Händen an einen Zweig und sie mußten erst nach denen schießen, bis er losließ. Er wollte sich durchaus nicht hängen lassen. Ob’s so gewesen ist, weiß ich nicht; denn ich war, wie gesagt, nicht dabei; aber ein Augenzeuge hat mir’s so erzählt. Und ein anderer Mann, der damals in Buluwayo, aber nicht bei der Hinrichtung zugegen war, sagte, sie hätten auf die Schwarzen geschossen, gleich nachdem diese den Sprung gethan hätten, um sie schnell zu töten. Ich –“
Olive Schreiner: Peter Halket im Mashonalande. Berlin 1898, Seite 35. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Peter_Halket_(Schreiner).djvu/035&oldid=- (Version vom 31.7.2018)