Last unwiderstehlich in die dumpfig schmutzigen Polster gepreßt.
Den ganzen Winter lag der Greis an den Folgen dieser Nacht danieder. Langsam ging es mit ihm zu Ende.
Er sah von seiner Lagerstätte zu dem kleinen Fenster hinüber, wenn die Schneeflocken im Sturm vorbeiflogen und ungeduldige Tänze aufführten, oder empor zur weißen Zimmerdecke, auf der ein paar Fliegen ihre planlosen Wanderungen hielten.
Und wenn von dem alten Kachelofen her es gar so gut nach verbrannten Wacholderbeeren roch, („Kreche, Kreche“ – ach wie er husten mußte) da malte er sich aus, wie er im Frühjahr draußen beim Haidegrab den Schatz heben werde, von dem er geträumt, und fürchtete nur, daß sich derselbe vielleicht doch verwandeln könne, denn so ganz in Ordnung war die Beschwörung des Astaroth ja nicht gewesen.
Einen genauen Plan hatte er auf einen abgerissenen Buchdeckel gezeichnet: den einsamen Ahornbaum, den kleinen Moorweiher und hier † den Schatz, – ganz in der Nähe des verwitterten Grabsteines, den jedes Kind kennt.
Der Buchdeckel lag auf dem Bürgermeisteramt und Hamilkar Baldrian auf dem Friedhof draußen.
„Einen Millionenschatz hatte der Alte entdeckt, er war nur zu schwer gewesen, daß er ihn hätte ausgraben können,“ lief das Gerücht durch das Städtchen und beneidete seinen Neffen, den Erben, einen Schriftsteller.
Die Grabungen begannen, die Stelle war im Plane so deutlich bezeichnet.
Einige Spatenstiche nur – – – da – – da:
Gustav Meyrink: Orchideen. München o. J., Seite. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Orchideen_Meyrink.djvu/146&oldid=- (Version vom 31.7.2018)