er uns dafür aufbauen wird. – Sezession natürlich, – ich möchte darauf wetten,“ hieß es. –
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„Sie müssen wirklich nicht recht gehört haben, Herr Schebor! – was?! – gar nichts will er dafür hinbauen? – Ist er denn irrsinnig geworden, – wozu hätte er denn dann die neuen Baupläne eingereicht?“ –
– – – – „Bloß damit ihm vorläufig die Bewilligung zum Einreißen der Häuser erteilt wird!“ –
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„Meine Herren, wissen Sie das Neueste schon,“ der Schloßbauaspirant Vyskotschil war ganz außer Atem: – „Gold in der Stadt, ja wohl, – Gold! – Vielleicht grad’ hirr zu unsrrn Fißen.“
Alles sah auf die Füße des Herrn von Vyskotschil, die flach wie Biskuits in den Lackstiefeln staken. –
– – – Der ganze „Graben“ lief zusammen. –
„Wer hat da was gesaagt von Gold?“ rief der Herr Kommerzienrat Löwenstein. –
– – –: „Mr. Mackintosh will goldhaltiges Gestein in dem Bodengrund seines niedergerissenen Hauses in der Perlgasse gefunden haben“ bestätigte ein Beamter des Bergbauamtes, – „man hat sogar telegraphisch eine Kommission aus Wien berufen“. – – – –
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Einige Tage später war George Mackintosh der gefeiertste Mann der Stadt. – In allen Läden hingen Photographien von ihm, – mit dem kantigen Profil und dem höhnischen Zug um die schmalen Lippen. –
Die Blätter brachten seine Lebensgeschichte, die Sportberichterstatter wußten plötzlich genau sein Gewicht, seinen Brust- und Bicepsumfang, ja sogar, wie viel Luft seine Lunge fasse. –
Ihn zu interviewen war auch gar nicht schwer. –
Er wohnte wieder im Hotel „zur roten Sonne,“
Gustav Meyrink: Orchideen. München o. J., Seite. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Orchideen_Meyrink.djvu/073&oldid=- (Version vom 31.7.2018)