der Firma Schnufflers Eidam steif und fest.
– – Und richtig, es verging auch keine Woche, daß er nicht ein neues Haus gekauft hätte. –
Ganz planlos durcheinander; eines auf dem Obstmarkt, dann wieder eines in der Herrengasse, – aber alle in der inneren Stadt. –
Um Gottes willen, will er es vielleicht bis zum Bürgermeister bringen? –
Kein Mensch konnte daraus klug werden. –
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„Haben Sie schon seine Visitenkarte gesehen? Da schauen Sie her, das ist denn doch schon die höchste Frechheit. – Bloß ein Monogramm, – gar kein Name! – Er sagt, er brauche nicht mehr zu heißen, er hätte Geld genug!“ – – – – –
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Mackintosh war nach Wien gefahren und verkehrte dort, wie das Gerücht ging, mit einer Reihe Abgeordneten, die täglich um ihn waren.
Was er mit ihnen gar so wichtig tat, konnte man nicht und nicht herausbekommen, aber offenbar hatte er seine Hand bei dem neuen Gesetzentwurf über die Umänderung der Schurfrechte im Spiele. – –
Täglich stand etwas in den Zeitungen, – Debatten für und wider, – und es sah ganz danach aus, als ob das Gesetz, daß man hinfort – natürlich nur bei außergewöhnlichen Vorkommnissen – auch mitten in den Städten Freischürfe errichten dürfe, recht bald angenommen werden würde. – – –
Die Geschichte sah merkwürdig aus, und die allgemeine Meinung lautete, daß wohl irgend eine große Kohlengewerkschaft dahinter stecken müsse. – – –
Mackintosh allein hatte doch gewiß kein so starkes Interesse daran, – wahrscheinlich war er nur von irgend einer Gruppe vorgeschoben. – – – – –
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Gustav Meyrink: Orchideen. München o. J., Seite. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Orchideen_Meyrink.djvu/071&oldid=- (Version vom 31.7.2018)