„Mackintosh ist wieder hier, das Mistviech.“
Ein Lauffeuer ging durch die Stadt. –
George Mackintosh, den Deutschamerikaner, der vor fünf Jahren allen adieu gesagt, hatte jeder noch gut im Gedächtnis, – seine Streiche konnte man gerade so wenig vergessen, wie das scharfe, dunkle Gesicht, das heute wieder auf dem „Graben“ aufgetaucht war. –
Was will denn der Mensch schon wieder hier? –
Langsam, aber sicher war er damals weggeekelt worden; – alle hatten daran mitgearbeitet, – der mit der Miene der Freundschaft, jener mit Tücke und falschen Gerüchten, aber jeder mit einem Quentchen vorsichtiger Verleumdung – und alle diese kleinen Niederträchtigkeiten ergaben schließlich zusammen eine so große Gemeinheit, daß sie jeden anderen Mann wahrscheinlich zerquetscht hätte, den Amerikaner aber nur zu einer Abreise bewog. – – –
Mackintosh hatte ein Gesicht, so scharf wie ein Papiermesser, und sehr lange Beine, und das allein schon vertragen die Menschen schlecht, die die Rassentheorie so gerne mißachten. –
Gustav Meyrink: Orchideen. München o. J., Seite. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Orchideen_Meyrink.djvu/069&oldid=- (Version vom 31.7.2018)