Dann fiel mir erst ein, wie leichtsinnig ich gewesen war, wie ich an gar nichts, aber rein an gar nichts gedacht hatte. Nur so, nur unter diesen Umständen war überhaupt die ganze Geschichte möglich.
Ich empfand Freude, daß es so war, nicht weil es so war, da ich nun auch wußte, daß ich eigentlich von allem Anfang an instinctiv gehandelt hatte. Ich hielt viel auf den Instinct, mehr als auf den feinst angelegten Plan.
Ja, der Instinct!
Jetzt konnte mir unter keinen Umständen etwas geschehen. Der letzte Rest von Bedenken oder Furcht schwand, wenn ich überhaupt je Bedenken oder Furcht gehabt hätte.
Nein, nicht Furcht! Bewahre!
Aber so was Kribbelkrabbelkrauses!
So was Kribbelkrabbelkrauses, so was Kribbelkrabbelkrauses!
Ich hätte, meiner Seele, beinahe zum Singen angefangen. Aber da stand ich auch schon vor Ernsts Hause.
Mit einemmale wurde ich sehr besonnen. Ich sah mich um – kein Mensch weit und breit. Ich nahm meine breite Cravatte ab und steckte sie in
Arnold Hagenauer: Muspilli. Leipzig 1900, Seite 119. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Muspilli_hagenauer.djvu/117&oldid=- (Version vom 31.7.2018)