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Seite:De Flügel auf Frapan Ilse.djvu/184

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schwarzes Köpfchen zärtlich an ihr Knie drückte, „ich will’s probiren. Jetzt, wo ich ganz allein bin, genügt mir’s schon.“

„Ist die Gretel nicht zu Ihnen zurückgekehrt?“

Ein Lächeln spielte um ihre Lippen.

„Wir müssen uns diesen Winter einschränken, nicht war, mein Nolz?“

Das Thierchen erhob die Ohrspitzchen und bewegte den Schwanzbüschel.

„Was ist denn das, die sonderbare netzartige Zeichnung dort?“ begann der Gelehrte nach einer etwas beklommenen Pause. Er hob ein Blatt auf, das zum größten Theil mit einem Gekräusel bedeckt war aus Tintenstrichen, bald dick, bald dünn, wie die Feder sie hergegeben hatte.

„Ach, lassen Sie.“ Sie wollte ihm das Blatt aus den Händen ziehen, sie war roth geworden. „Nur so eine Dummheit!“

„Ich kenne nichts heraus,“ bemerkte er verwundert, „oder sind es – sind es nicht Fragezeichen?“

Sie nickte und schob den langen Zettel beiseite. „Man hat doch stets so allerlei zu fragen.“

„Wen?“

„Nun – Und wie ist es Ihnen ergangen?“ begann sie unvermittelt.

„O, eigentlich mordschlecht. Wir waren da Kameraden.“ Ihre Blicke trafen sich einen kurzen Moment.

Empfohlene Zitierweise:
Ilse Frapan: Flügel auf!. Paetel, Berlin 1895, Seite 176. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Fl%C3%BCgel_auf_Frapan_Ilse.djvu/184&oldid=- (Version vom 19.8.2019)