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Seite:De Die Liebesbriefe der Marquise (Braun).djvu/291

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zu berichten. Ich erschrak. Aber meine Phantasie arbeitete bereits an der entzückendsten aller Klosterentführungen.

„Die reizende Delphine ist des Grafen Cagliostro Adeptin,“ erzählte wenige Monate später der Baron Wurmser bewundernd, als ob Sie es noch nötig gehabt hätten, das Zaubern zu lernen. Ich war empört. Und mein Entschluß stand fest, den Hexenmeister zu entlarven, um ihm sein Opfer entreißen zu können.

„Wissen Sie, wer der Marquise Montjoie einziger Liebhaber ist?“ lachte Herr von Vaudreuil, als er im vorigen Winter in Straßburg gewesen war, „der Herr Marquis!“ Ich war verzweifelt. Denn nun erst schienen Sie mir verloren.

Und jetzt erfahre ich von Ihrem Hofstaat in Spa, zu dem der Marquis nicht gehört, – denn ich sehe ihn in Paris im Gefolge Cagliostros –, von Ihrer bevorstehenden Ankunft in Larose – allein!

Versailles ist tot, seitdem der Zustand der Königin uns zur Tugend zwingt. Aber selbst wenn es im höchsten Glanze strahlt, selbst wenn alle Marmorgöttinnen seiner Gärten lebendig geworden wären, nur um mich zu umarmen, – Larose erschiene mir, von Delphine bewohnt, als der Himmel auf Erden – vorausgesetzt, daß es nicht der der Heiligen und der Erzengel, sondern der der Houris und der Grazien ist.

Ich werde kurz vor Ihnen in Larose eintreffen,

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Lily Braun: Die Liebesbriefe der Marquise. München 1912, Seite 285. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Die_Liebesbriefe_der_Marquise_(Braun).djvu/291&oldid=- (Version vom 22.6.2020)