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Seite:De Die Liebesbriefe der Marquise (Braun).djvu/272

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sympathische Eindruck, den ich, – Sie gestatten einem Priester die offene Bemerkung –, von der Erneuerung freundlicher Beziehungen zwischen Ihnen und dem Herrn Marquis gewonnen habe, treibt mich zu diesem Brief.

Sie entsinnen sich unseres langen Gesprächs im Anschluß an die höchst merkwürdigen Mitteilungen des Baron Wurmser über den Grafen Cagliostro, seine Heilungen und Prophezeiungen. In Erinnerung an die schmerzlichen Erfahrungen, die Sie, teure Marquise, mit Herrn Dr. Mesmer gemacht haben, erklärten Sie von vornherein alles für Schwindel, was Wurmser zu berichten wußte. Auch ich war skeptisch, obwohl ich als gläubiger Christ die Möglichkeit neuer Wunder niemals leugnen werde und überzeugt bin, daß grade so unruhige, von Hoffnungen und Erwartungen schwangere Zeiten besonders geeignet sind, verborgene göttliche Kräfte in einzelnen begnadeten Menschen hervorzulocken.

Sie werden sich daher denken können, daß ich nicht zögerte, die Bekanntschaft des mysteriösen Grafen zu suchen, der sich im Augenblick in Paris aufhält. Er hat meine kühnsten Erwartungen weit übertroffen. Ich kam zu später Stunde in bürgerlicher Kleidung und vollkommen maskiert zu ihm. Ohne einen Augenblick zu zögern, begrüßte er mich mit tiefer Verbeugung als den Kardinal Rohan und hatte, ehe ich noch ein Wort

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Lily Braun: Die Liebesbriefe der Marquise. München 1912, Seite 266. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Die_Liebesbriefe_der_Marquise_(Braun).djvu/272&oldid=- (Version vom 31.7.2018)