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Seite:De Die Liebesbriefe der Marquise (Braun).djvu/215

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Tafel kleinen Tänzerinnen mitleidig Durst und Hunger stillt und sein Evoë allen Puritanern entgegenjubelt.

Ich höre noch Ihr helles Lachen, – das ich schon ganz verstummt glaubte –, als ich Ihnen auseinandersetzte, daß die beiden Helden notwendig von einem Schauspieler gespielt werden müßten! Und ich sehe noch das Zucken um Ihre Mundwinkel, – war es unterdrückte Freude oder niedergezwungene Empörung?! –, als ich Ihnen verriet, daß meine Bekanntschaft mit diesem Kardinal und Prinzen mir das Rätsel, warum die Theologen sich neuerdings so sehr bemühen, die Göttlichkeit Christi weg zu disputieren, gelöst hat: welch ein Triumph wäre es für die Kirchenfürsten, die Autorität dessen, der die Armut predigte, so erschüttert zu sehen!

Im Augenblick dieser blasphemischen Äußerung hörten wir Türen schlagen, Stühle rücken, lautes Stimmengewirr,– wir traten neugierig in den großen Saal –, es war ein unvergeßlicher Anblick für den Physiognomiker: alle Gemütsbewegungen malten sich auf den Gesichtern, Zorn und Freude, Enttäuschung und Befriedigung, Haß und Liebe.

„Saratoga ist gefallen!“

Die jungen Offiziere ließen die Sporen klirren, das Gefolge des Kaisers von Österreich verbarg hinter blassen festgeschlossenen Lippen seine Wut und affichierte durch sein Schweigen seine monarchische

Empfohlene Zitierweise:
Lily Braun: Die Liebesbriefe der Marquise. München 1912, Seite 209. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Die_Liebesbriefe_der_Marquise_(Braun).djvu/215&oldid=- (Version vom 31.7.2018)