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Seite:De Die Liebesbriefe der Marquise (Braun).djvu/214

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feurigem Schwert die bösen Geister meines skeptischen Alters in die Flucht!

Saratoga gefallen – die Engländer vernichtet – Amerika befreit! Das ist der Anfang einer neuen Epoche der Weltgeschichte! Wäre ich in Paris, ich würde sogar Benjamin Franklin in meine Arme schließen!

Wir müssen die Stunden, die wir durchlebten, festhalten, damit sie unser Leben noch erleuchten, wenn jede Erinnerung sich uns verdunkelte!

Wissen Sie noch, wie ich Ihnen nach der Tafel in der üppigen Bibliothek des Prinzen Rohan, wo es mehr schwellende Sophas und tiefe Polsterstühle als Bücher gibt, die Provinzkomödie schilderte, die Straßburg aus der Tiefe meines Tintenfasses grinsend hatte auftauchen lassen. Ich zeichnete Ihnen gerade die Porträts ihrer Helden: des Kardinals Rohan als des Hauptes aller Gläubigen, wie er in der roten seidenen Soutane, von Spitzen überrieselt, die an Wert seine Diözese aufwiegen, an der weißen Hand einen Brillanten, den die ganze Krone Frankreichs nicht ersetzen könnte, morgens an dem mit Rubinen und Smaragden besetzten Missale die Messe zelebriert und sein „Apage Satanas“ gegen alle Aufklärer schleudert; des Prinzen Rohan sodann als den maître de plaisir der besten Gesellschaft, wie er im goldgestickten Surtout mit gemalter Weste, an der jeder Knopf eine kostbare Perle ist, abends vor der beladenen

Empfohlene Zitierweise:
Lily Braun: Die Liebesbriefe der Marquise. München 1912, Seite 208. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Die_Liebesbriefe_der_Marquise_(Braun).djvu/214&oldid=- (Version vom 31.7.2018)