Jogo lag wach in seiner Kabine, und starrte zu der Holztäfelung der Decke hinauf, die ein mattes Lampenlicht erhellte. Er lag regungslos wie einer, der ein sehr scheues Wild belauscht, und nur selten zuckte es in ihm wie ein kurzer Krampf. Dem Zucken folgte dann eine rasche Handbewegung, die Gebärde eines Menschen, der sich erheben will, um bald von seinem Entschluß wieder abzukommen. Seine Augen traten aus dem häßlichen Kopfe hervor und der Unterkiefer bewegte sich wie bei einem kauenden Tier. Das ganze Gesicht litt unter der Anstrengung des Aufhorchens. Immer wieder glaubte er einen Atemzug Lucies entdeckt zu haben. Aber bald mußte er seine Entdeckung wieder preisgeben. Wie oft hatte er so dagelegen und die Pausen ihres Atems gezählt, als wären
Victor Hadwiger: Des tragischen Affen Jogo Liebe und Hochzeit. Axel Juncker, Berlin 1920, Seite 25. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Des_tragischen_Affen_Jogo_Liebe_und_Hochzeit.djvu/26&oldid=- (Version vom 31.7.2018)