fragten damals begierig, ob man wirklich alles bei ihnen »sehr groß« fände, und freuten sich, wenn man was lobte. Jetzt sind sie überzeugt, uns überflügelt zu haben.
Na, es muß ja vorkommen, daß Kinder ihren Eltern über sind – wie wäre sonst das erste Genie entstanden?
Lieber Freund! Wir sind seit einigen Tagen aus dem ebenso schönen wie teuren Waldorf-Astoria fortgezogen und haben sehr nette Zimmer in einem Boarding House in der Nähe des Central-Parks gefunden, wo auch Mme. Baltykoff wohnt. Ta ist natürlich bei uns und bildet hier wie im Waldorf die Freude der weißbemützten Stubenmädchen. Er ist hier viel weniger reserviert gegen uns als in Peking. Dort erfuhren wir eigentlich nie etwas über das Leben unserer Boys. Sie waren immer da, wenn man sie brauchte, verrichteten ihre Arbeit lautlos, kannten all unsere kleinen Gewohnheiten offenbar ganz genau – aber mit dem Augenblick, da sie aus unseren Häusern hinaus auf die Straße traten, verloren sie sich in einer uns unbekannten
Elisabeth von Heyking: Briefe, die ihn nicht erreichten. Verlag von Gebrüder Paetel, Berlin 1903, Seite 67. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Briefe_die_ihn_nicht_erreichten_Heyking_Elisabeth_von.djvu/68&oldid=- (Version vom 31.7.2018)