und der Einfluß, den er immer auf die Eingeborenen zu gewinnen wußte, ließen ihn dort besonders nützlich erscheinen. Viel ist mir von seiner Ruhe und völligen Unerschrockenheit erzählt worden aus jenen Wochen, in denen die Menschen Gelegenheit fanden, ihren Wert zu zeigen.
Er ist ein Opfer der letzten Stunde geworden.
Am 13. August, als die Belagerten schon bestimmte Nachricht von dem Herannahen der Entsatztruppen unter den Generalen Gaselee und Fukushima hatten, machten die Chinesen noch einen besonders starken Angriff, als hofften sie, doch noch Herr der kleinen Schar zu werden, die ihnen während sieben Wochen widerstanden hatte. Von früh bis spät pfiffen die Kugeln und kamen wie Hagel über die Barrikaden geflogen. Am heftigsten soll der Angriff gegen das Suwangfu gewesen sein. Am Nachmittag ward dort einer der Chinesen verwundet, die Oberst Shiba zu einer Wachttruppe ausgebildet hatte. Unser Freund sprang vor, um den Verwundeten aus dem Bereich der Kugeln zu tragen, aber im selben Augenblick stürzte er selbst tödlich getroffen nieder.
Am Abend begrub man ihn.
Am nächsten Tage rückten die Entsatztruppen ein.
Monate verstrichen dann, bis ich nach Peking
Elisabeth von Heyking: Briefe, die ihn nicht erreichten. Verlag von Gebrüder Paetel, Berlin 1903, Seite 267. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Briefe_die_ihn_nicht_erreichten_Heyking_Elisabeth_von.djvu/268&oldid=- (Version vom 31.7.2018)