Zum Inhalt springen

Seite:De Über den physiologischen Schwachsinn des Weibes (Möbius).djvu/89

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
d) Centralblatt für Nervenheilkunde, 1902.

P. J. Möbius Schrift „Ueber den physiologischen Schwachsinn des Weibes“ hat grosses Aufsehen erregt und viele Leser gefunden. Sie liegt bereits in vierter Auflage vor. Diese ist viel reichhaltiger als die ersten beiden. (Referat: Dieses Centralblatt 1900, S. 368). Möbius hat den neuen Auflagen Erläuterungen beigefügt, in denen er in seiner bekannten freimüthigen Art zur Kritik Stellung nimmt und manche Vorwürfe mit gutem Erfolg widerlegt. Er hat dann anhangsweise eine Reihe von Kritiken, die ihm über seine Schrift zugingen, veröffentlicht und damit recht klug gehandelt. Denn in der That: wenn etwas geeignet ist, seine Ausführungen über das geistige Wesen des Weibes zu stützen, so sind es manche dieser Kritiken, die seine Schrift, (namentlich auch im Lager der Emancipirten) veranlasst hat. Man lese z. B. die albernen und leidenschaftlich-gehässigen Redensarten, mit denen ein bekanntes Haupt der modernen Frauenbewegung (Hedwig Dohm) die Schrift abzuthun glaubt, und man wird sehen und fühlen, wie recht er mit seiner Bekämpfung dieser Emancipirten sowie der männlichen „Feministen“ hat.

Doc. Dr. Gaupp.


e) Schlesische Aerzte-Correspondenz, IV. Jahrgang, Nr. 15, 28. April 1901.

Die Broschüre regt in vielen Punkten zum Widerspruch an und hat speciell in Frauenkreisen Erbitterung hervorgerufen, hauptsächlich deshalb, weil in ihr die erzieherische Thätigkeit und Befähigung des Weibes und gewisse Gemüths- und Charaktereigenschaften, durch welche das Weib den Mann überragt, ohne besondere Würdigung nur nebenbei erwähnt werden. In dem Vorwort zur zweiten Auflage verwahrt sich der Verfasser gegen den Vorwurf, seine Abhandlung sei eine Streitschrift gegen das weibliche Geschlecht. Er verkenne durchaus nicht die Berechtigung der Frauenemancipation, soweit sie die Beschaffung von Erwerb für in socialer Noth befindliche Frauen bezwecke. Aber diese Bestrebungen dürfen im Interesse der Volkswohlfahrt und besonders der kommenden Generation nicht aus dem Auge verlieren, dass nach dem Willen der Natur das Weib den Beruf habe Mutter zu sein, und dass unter der modernen Forcirung der Gehirnarbeit das weibliche Gehirn eher und schwerer leide als das männliche. In seiner Abhandlung trägt der Verfasser ein grosses Beweismaterial dafür zusammen, dass das Weib in der Entwicklungsfähigkeit des Intellectes dem Manne gegenüber minderwerthig sei. Er ist im Gegensatz zu den „Feministen“ der Ueberzeugung, dass weder durch Gesetz noch durch Erziehung sich die Unterschiede des Geschlechts in geistiger Beziehung ausgleichen werden. „Mütterliche Liebe und Treue will die Natur vom Weibe. Die ewige Weisheit stellt nicht neben den Mann noch einen Mann mit einem Uterus, sondern das Weib, dem sie alles zu seinem edlen Berufe Nöthige gab, dem sie aber die männliche Geisteskraft versagte“.

Empfohlene Zitierweise:
Paul Julius Möbius: Über den physiologischen Schwachsinn des Weibes. 5. veränderte Auflage. Marhold, Halle a. S. 1903, Seite 89. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_%C3%9Cber_den_physiologischen_Schwachsinn_des_Weibes_(M%C3%B6bius).djvu/89&oldid=- (Version vom 31.7.2018)