Paul Julius Möbius: Über den physiologischen Schwachsinn des Weibes. 5. veränderte Auflage | |
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und die Weiber hätten sich aller männlichen Berufszweige und Rechte bemächtigt, so würde im günstigsten Falle das Ergebniss unnütz sein. Denn die Weiber würden höchstens dasselbe, was die Männer schon vorher geleistet haben, noch einmal leisten. Aber die Zahl der Arbeiter wäre verdoppelt und der Werth der Arbeit vermindert. Das wäre schon schlimm genug, aber ein geringes Uebel gegen die weiteren Folgen. Denn es würde zunächst die Geburtenzahl enorm sinken, weil die Eheschliessungen viel seltener würden und in der Ehe weniger Kinder erzeugt würden. Jetzt drängen die meisten Mädchen zur Ehe, weil sie ihrem Instincte folgen und weil sie versorgt sein wollen. Werden sie zum Nachdenken angestachelt und können sie ohne Mann ihr Auskommen finden, so wird ihre naive Selbstsucht zur raffinirten Selbstsucht, und gerade die Klügsten werden ehescheu. Auch kann das mannähnliche Weib den Mann viel weniger verlocken als das natürliche. Dass die Ehen kinderarm würden, das versteht sich von selbst, denn das neue Weib kann nicht viel Kinder gebären und will es auch nicht. Es wird Keinkindehen, Einkindehen, höchstens Zweikinderehen geben. Kommt einmal, sei es durch den Willen des Mannes oder sonstwie, eine grössere Kinderzahl zu Stande, so müssen entweder die Kinder, oder die Frau Noth leiden, denn die Frau muss das Wohl der Kinder dem Berufe, oder diesen jenen opfern. Ueberdem wird von vornherein die Qualität der Kinder zu wünschen übrig lassen, denn die Früchte der Gehirndamen zeichnen sich nicht durch Kraft aus, und es fehlt an Muttermilch. Kurz, die Bevölkerung nimmt nach Zahl und Beschaffenheit rasch ab, das Volk tritt in das Greisenalter ein. Da auf keinen Fall die ganze Menschheit an der Umbildung des Weibes theilnehmen wird, so muss ein Feministen-Volk seinen Nachbarn unterliegen und seine Reste werden in anderen gesunden Völkern aufgehen. Wenn in einem Volke nur bestimmte Stände die Mannweib-Bildung durchführen, so setzen sie sich auf den Aussterbe-Etat. Immer handelt es sich um gesellschaftlichen Selbstmord, wenn man will, um Landes- oder Standes-Verrath. Glücklicherweise braucht man nicht zu fürchten, dass die düsteren Prophezeiungen erfüllt werden, da die im Triebe sich kundgebende unbewusste Vernunft, so lange ein Volk überhaupt
Paul Julius Möbius: Über den physiologischen Schwachsinn des Weibes. 5. veränderte Auflage. Marhold, Halle a. S. 1903, Seite 42. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_%C3%9Cber_den_physiologischen_Schwachsinn_des_Weibes_(M%C3%B6bius).djvu/42&oldid=- (Version vom 31.7.2018)