Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen: Deß Weltberuffenen Simplicissimi Pralerey und Gepräng mit seinem Teutschen Michel | |
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lustwandelte solt ich auff neu Teusch gesagt haben) ich mit einem solchen in seinem Krautgarten herumber / worin ich die Angelicam schön blühen fande; ich fragte ihn / wie er dasselbe Gewächs nenne? Er antwortet Kahillika; ich sagte / es heist Angelica, er aber hielt mir Widerpart und antwortet / alle meine Nachbarn die dises Kraut haben / sagen ihm Kahillika / auch der hats so genennet / von dem wirs bekommen haben? solte ich ihnen dann nicht mehr glauben als euch? der ihr mir allein einen andern Namen fürschwätzen wollet! eben also dörffts euch Sprachsäuberern auch gehen / so fern ihr zu der angeregten Gevatterschafft erkohren werden soltet; Indessen hat mich dises Bauren Antwort zuglauben veranlast / daß seines gleichen hiebevor auch auß amarena Amarellen: auß Pyra Birn: auß Petroselinum Peterlin: auß Pruna Pflaumen: auß Corion Coriander: gleichwol aber nicht auß Victoria Siegwurtz: noch auß Palma Christi Fünfffinger Wurtzel gemacht haben; worbey ichs dann bewenden lasse / und euch freundlich bitte / ihr
Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen: Deß Weltberuffenen Simplicissimi Pralerey und Gepräng mit seinem Teutschen Michel. o.A., Nürnberg 1673, Seite 50. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De%C3%9F_Weltberuffenen_Simplicissimi_Pralerey_und_Gepr%C3%A4ng_mit_seinem_Teutschen_Michel.djvu/56&oldid=- (Version vom 31.7.2018)