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Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen: Deß Weltberuffenen Simplicissimi Pralerey und Gepräng mit seinem Teutschen Michel |
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das ist / daß wirs mehr brauchen / wo es nit vonnöthen / als an den Stellen / wo wirs nothwendig haben müssen;
Dann wir pflegen bitter / betten / Mangel / und so fortan zu schreiben / allwo in jedem Wort das hinterst E ein Uberfluß / massen ein jeder Judenbueb / der nur lesen und schreiben kan / diese und dergleichen Wörter in ihrem End hart aussprechen: und vor bitter / bitterr / vor betten / bettenn: vor Mangel / Mangell sagen würde; so aber nicht geschehe / wann wir bittr / bettn / Mangl / etc. zu schreiben noch gewohnt wären / wie zum Theil bey etlichen Bauern / Oberpfältzern / Oesterreichern / Saltzburgern / Kärntnern / Steyrn und Tyrolern beydes im schreiben und in der Aussprach üblich. Und gleichwie hier im End deren Wörter das E zuviel / also ist es auch im Anfang etlicher anderer ein Uberfluß; so / daß wir gar wol und mit guten Gewissen gleich erstgedachten gegen Auffgang wohnenden Teutschen / (die warhafftig ihre Sprach nicht unter das verderbte Teutsch gerechnet wollen haben) viel dreysylbige
Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen: Deß Weltberuffenen Simplicissimi Pralerey und Gepräng mit seinem Teutschen Michel. o.A., Nürnberg 1673, Seite 104. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De%C3%9F_Weltberuffenen_Simplicissimi_Pralerey_und_Gepr%C3%A4ng_mit_seinem_Teutschen_Michel.djvu/110&oldid=- (Version vom 31.7.2018)