der nur ein zusammengelegtes Zeitungsblatt enthielt, sagte der wegen seiner strengen Gerechtigkeitsliebe ebenso sehr gefürchtere wie geachtete Holländer mit einer Stimme, die keinen Widerspruch duldete:
„Führe uns sofort zu dem Orte hin, wo Mankassa verborgen ist! Sofort!“
Der Inder taumelte förmlich zurück vor Entsetzen, warf sich dann aber heulend und um Gnade flehend van Straaten zu Füßen.
„Sahib Housfield hat mich verführt. Nur er ist an allem schuld. Wir wollten die Belohnung, auf deren Aussetzung wir sicher rechneten, teilen,“ brachte der ungetreue Diener nun stotternd hervor.
Sing-Lana erzählte uns dann, nachdem er sich etwas beruhigt und van Straaten ihm auch versprochen hatte, bei dem Radscha ein gutes Wort für ihn einzulegen, über diesen raffinierten Streich folgende Einzelheiten:
Vor etwa zwei Wochen hatte Housfield den Hindu aufgesucht und mit aller Vorsicht für seinen Plan zu gewinnen gewußt. Als Zeitpunkt der Ausführung wurde der Tag bestimmt, an dem Mankassa das nächste Mal zum Baden geleitet wurde. Sing-Lana hatte sodann, genau den Anweisungen Housfields folgend, dem Elefanten auf dem Wege zu dem etwa einen Kilometer von der Hauptstadt entfernten See unauffällig ein großes Stück glimmenden Feuerschwamm in das rechte Ohr gesteckt. Hierzu bot sich ihm um so leichter die Möglichkeit, als er es verstanden hatte, sich gerade an dem Tage einen Sitz neben dem Führer auf dem Rücken Mankassas
Walther Kabel: Das Auge des Brahma. Leipziger Kriminalbücherverlag, Werner Dietsch Verlag, Leipzig 1919, Seite 39. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Auge_des_Brahma.pdf/40&oldid=- (Version vom 30.6.2018)