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Seite:Dante Prosa 142.gif

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     Guido Cavalcanti:

Poi che di doglia cuor convien ch’io porti.

     Cino von Pistoja:

Avegna ch’io maggia più per tempo.

     Dessen Freund:

Amor, che nella mente mi ragiona.[WS 1]

Wundere dich nicht, Leser, über so viele ins Gedächtniß zurückgerufene Verfasser. Denn wir können die Konstruction, welche wir die höchste nannten, nicht anders als durch Beispiele dieser Art anzeigen. Und vielleicht würde es nützlich sein, um uns an diese zu gewöhnen, die regelmäßigen Dichter nachzusehen, nämlich den Virgil, den Ovid in den Metamorphosen, den Statius und Lukan, sowie Andere, welche sich der höchsten Prosa bedienten, wie Tullius, Livius, Plinius, Frontinus, Paulus Orosius, und viele Andere, welche die befreundete Einsamkeit uns zu besuchen einladet. Mögen deswegen die Anhänger der Unwissenheit ablassen, den Guido von Arezzo und einige Andere zu erheben, welche sich nie entwöhnten in Worten und Satzverbindungen sich dem Pöbel gleichzustellen.





Siebentes Kapitel.
Welche Wörter zu gebrauchen sind, und welche im Versmaß der Volkssprache nicht vorkommen dürfen.


Die Wörter, welche würdig sind, auf großartige Weise in der obgenannten Schreibart zu stehen, fordert die Reihenfolge des Geschäftes unsers Fortschrittes zu erklären auf. Wir bezeugen demnach beginnend, daß es ein nicht geringes Werk der Vernunft sei, die Auswahl der Wörter zu treffen, weil wir sehen, daß hinsichtlich des Stoffes

Anmerkungen (Wikisource)

Empfohlene Zitierweise:
Dante Alighieri: Dante Alighieri’s prosaische Schriften II. F. A. Brockhaus, Leipzig 1845, Seite 142. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Dante_Prosa_142.gif&oldid=- (Version vom 31.7.2018)