Christina Warg: Schwedisches Koch- und Haushaltungs-Buch nebst einem Unterricht auf Seide, Wolle und Leinen zu färben zum Nutzen junger Frauenzimmer entworfen | |
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alsdenn giesse die Lauge ab und lege den Fisch die Nacht über in frisches Wasser. Den andern Morgen reinige ihn von aller Haut so daran sitzet, und sogleich wie er abgepflücket wird, so nimm alles röthliche und die Gräten heraus, und wirf ihn sogleich wieder in frisches Wasser. Wenn er auf die Art gereiniget ist, so läst man ihn liegen. Mittler Zeit mache eine gute Fischfarce: verwelle Krebse, reinige sie von den Schaalen und nimm die Schwänze und die grossen Scheeren heraus, nebst einige in Butter gekochte und geschmorte Morcheln. Nachgehends nimm ein grobes Tuch, streiche mit einem Löffel rohe Butter darauf, und wenn dies geschehen, so lege es in eine tiefe steinerne Schüssel; hernach lege eins ums ander, hie und da Morcheln, Krebsschwänze und Scheeren; oben auf lege Fischfarce, die etwas dicker als ein Gulden ausgeklopft wird. Diese Farce ebnet man gut zusammen, daß sie überall gleich dick wird; wenn dieses gemacht ist, so spült man den Stockfisch noch einmahl in anderes Wasser, lege ihn auch darein und bedeckt ihn gut mit Farce über. Darauf binde den Tuch gut fest mit Bindfaden zu, und lege ihn in einen kochenden Wassergrapen und laß ihn zugedeckt 3 bis 4 Stunden kochen; während diesem wende ihn zuweilen um. Kurz vorher, ehe er soll angerichtet werden, so stelle den Klumpf in einem Durchschlag auf einem Grapen, worunter heisse Asche seyn muß, damit das Wasser warm bleibt, so von dem Pudding abläuft, weil er so lange warm gehalten werden muß, bis das Wasser alle ablaufen kann. Nachgehends löse den Tuch ab und stülpe den Pudding auf die Schüssel und fülle solche dicke Butter über, wie zu ordinairen Stockfisch gebraucht wird. NB. Zu diesem Pudding nimmt man nur allein dasjenige, so an dem Rücken von dem Stockfisch sitzet, welches gemeiniglich das mürbste und weisseste ist; das andere so von dem Bauch ist, kann man zu gestobten Stockfisch oder zu Pasteten, die man hacket und mit Eyern vermenget, wenn der Fisch erst abgekocht ist, gebrauchen.
Christina Warg: Schwedisches Koch- und Haushaltungs-Buch nebst einem Unterricht auf Seide, Wolle und Leinen zu färben zum Nutzen junger Frauenzimmer entworfen. A. F. Röse, Greifswald 1772, Seite 564. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Cajsa_Warg_-_Schwedisches_Koch-_und_Haushaltungs-Buch.djvu/573&oldid=- (Version vom 10.7.2016)