Christina Warg: Schwedisches Koch- und Haushaltungs-Buch nebst einem Unterricht auf Seide, Wolle und Leinen zu färben zum Nutzen junger Frauenzimmer entworfen | |
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wenn es ausgebrannt und niedergefallen ist, so feget man die Asche heraus.
Flächsen- und Heiden-Garn zu kochen.
Nimm ein jedes Stück und schütte es ganz eben aus; ist es aber fein Garn, so gebrauche ein Richtholz, stecke selbiges dazwischen und lege es damit sehr eben in einen Trog, hernach giesse so viel Wasser auf, daß es gut überstehet, und laß es damit 48 Stunden liegen, nachher nimm die Stücken ganz eben eins nach dem andern heraus, und wringe alles Wasser aus denselben. Nachgehends lege in einen grossen eisern Grapen oder Kessel, worin das Garn guten Raum hat, 2 grosse offene Tonnenbänder ins Kreutz auf dem Boden, auf die Art, daß die Enden aus dem Kessel stehen; auf das Kreuz breite Stroh aus, so daß der Boden von dem Kessel ganz bedeckt wird. Habe alsdenn gut gesichtete Birkenasche auf einem Tisch bereit, davon streue dünne auf das Stroh, das Garn schüttle jedes Stück ganz eben, das eine nach dem andern, und reibe es in die gesichtete Asche. Die Asche, so sich daran setzet, laß sitzen, und so geschwinde als da Stücken auf die Art eingerieben sind, lege sie lagenweis mit etwas Fett oder altes Talg in den Kessel; sollte aber nicht genug Asche an dem Garn sitzen geblieben seyn, so kann ein wenig zwischen die Stücken gestreuet werden. Wenn auf die Art alles mit einander also eingelegt ist, so giesse den Kessel so voll mit Wasser, als es Raum zum kochen hat, so daß das Wasser gut überstehet; laß es die Nacht über stehen, und den folgenden Morgen ganz frühe lege Feuer darunter, daß es ganz eben zum kochen kommt. Währendem kochen wende das Garn zum öftern auf die Art um: Fasse an den Tonnenbändern, so aus dem Kessel stehen, und drehe es alles miteinander umher. Es muß auch genau nachgesehen werden, daß es sich nicht trocken kochet, deshalb giesse zum öftern Wasser darauf. Das Zeichen, woran man merkt, ob es genug gekocht hat, ist dieses: wenn man ein Stück ausnimmt und dasselbe gleichsam gleisset oder blänket, so hat es genug, welches aber wol nicht eher als gegen
Christina Warg: Schwedisches Koch- und Haushaltungs-Buch nebst einem Unterricht auf Seide, Wolle und Leinen zu färben zum Nutzen junger Frauenzimmer entworfen. A. F. Röse, Greifswald 1772, Seite 491. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Cajsa_Warg_-_Schwedisches_Koch-_und_Haushaltungs-Buch.djvu/500&oldid=- (Version vom 31.7.2018)