Christina Warg: Schwedisches Koch- und Haushaltungs-Buch nebst einem Unterricht auf Seide, Wolle und Leinen zu färben zum Nutzen junger Frauenzimmer entworfen | |
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Das Schwein-Fleisch muß 4 Wochen liegen, allein dasselbe, so man in Kohl oder Erbsen brauchen will, wird nur allein einen Tag geräuchert, und hernach zum trocknen aufgehangen. Der Schaum, welcher von der Lacke, da dieselbe aufgekocht ward, abgeschäumet ist, wird mit Gersten, Kaff oder Kleien vermengt, in dem Ofen getrocknet, und zu Futter des Sommers für das Vieh aufgehoben. Wenn alles Fleisch aus der Lacke genommen ist, so kann man dieselbe so zusammen kochen, daß da wieder Saltz von wird, welches man auch für das Vieh gebrauchen kann. Soll das Fleisch das Jahr über in der Lacke liegen bleiben, so ist es nicht nöthig viel schweres darauf zu legen, nachdem es sich zusammen gepackt hat, sondern allein nur ein Boden mit einem kleinen Stein. Auf die nämliche Weise verfährt man auch mit Schwein- und Schaaf-Fleisch. Allein dieses beobachte dabey, wenn das Schwein-Fleisch eingesaltzen wird, und in der Lacke liegen bleiben soll, so muß es von einander gehauen werden; soll es aber getrocknet oder geräuchert werden, so läst man die Seiten ganz, in so fern die Schinken, nicht auf eine andre Art zu Speck-Schinken sollen zubereitet werden; doch schneide allemahl die Ribben aus, und den Rücken von grossen Schweinen hauet man klein. Das Schaaf-Fleisch aber hauet man allein in 4 Theile; und wenn das Schaaf von einander gehauen wird, müssen allezeit 3 Ribben an dem Hinterviertel gelassen werden.
Was bey dem Schlachten mit dem Eingeweide zu beobachten ist.
So bald die Füsse und das Maul von dem Ochsen abgeschnitten sind, wirf sie in kalt Wasser, und wasche sie recht rein; hernach lege selbige in kochendheiß Wasser, lasse sie aber keinesweges kochen, nur allein so lange, bis sich die Haare lösen, alsdenn nimm sie gleich aus, und klopfe sie mit einem Waschholtz, daß die Haare loß werden, die man
Christina Warg: Schwedisches Koch- und Haushaltungs-Buch nebst einem Unterricht auf Seide, Wolle und Leinen zu färben zum Nutzen junger Frauenzimmer entworfen. A. F. Röse, Greifswald 1772, Seite 38. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Cajsa_Warg_-_Schwedisches_Koch-_und_Haushaltungs-Buch.djvu/47&oldid=- (Version vom 31.7.2018)