Christina Warg: Schwedisches Koch- und Haushaltungs-Buch nebst einem Unterricht auf Seide, Wolle und Leinen zu färben zum Nutzen junger Frauenzimmer entworfen | |
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gut, so können 2 Pfund auf eine Tonne Malz genung seyn, aber sonst nimm mehr. Der Hopfen muß 2 gute Stunden mit ein wenig Wasser kochen, doch so, daß er nicht anbrennet. Wenn er gekocht ist, so fülle etwas Hopfen heraus, falls man glaubt, daß es zu viel ist; alsdann öffne den Zapfen, und laß wieder eine Pfanne voll Werth ablaufen. Darauf schlage den Zapfen zu, und fülle sogleich in das Küven so viel von dem aufgekochten Wasser, wie eine Pfanne voll ausmacht, da denn aller Werth gut abgelaufen seyn muß, wenn das aufgekochte Wasser aufgegossen wird, und alsdann rühre mit dem Mäsch-Ruder in dem Küven. Fülle den Werth zu den Hopfen in die Pfanne, und laß es zwey Stunden kochen, alsdann giesse einen Kessel voll kalt Wasser dazu, und sobald es aufkocht, fülle es aus der Pfanne in den Hopfen-Sieb, welchen man auf ein Küven legt, worin das Bier gähren soll. Indem man dieses abfüllet, öffne den Zapfen, und laß wieder zu einer Pfanne voll ablaufen; hernach drehe ihn zu, und giesse das übrige ausgekochte Wasser darauf, auch decke das Küven wieder zu. Den abgelaufenen Werth giesse in die Pfanne, imgleichen den Hopfen, so in dem Siebe ist. Meynt man alsdenn, daß er nicht genug bitter macht, so nimm noch mehr von dem Hopfen, den man vorher ausgenommen, dazu, welchen man nach und nach zulegt, damit es eine ordentliche Bitterkeit bekommt. Wenn dieses 2 Stunden gekocht hat, so giesse ebenfalls einen Kessel voll kalt Wasser dazu, und wenn es aufkocht, siebe es zu dem vorigen durch den Hopfen-Sieb; hernach zapfe alles warme ab, und wenn dies geschehen, so kann kaltes Wasser aufgegossen werden; aber alsdenn muß man alle Decken von dem Küven abnehmen, und es gut umrühren, daß es nicht unten heiß und oben kalt ist, welches verursachen kann, daß es in dem Küven säuert. Nachgehends fülle auf und zapfe ab, so lange man glaubt, daß die Stärke des Malzes es zulässet, und in jede Pfanne, die man kocht, lege Hopfen, der von dem vorigen abgesiebt ist. Wenn alles mit einander vollkommen gekocht ist, und jede Pfanne
Christina Warg: Schwedisches Koch- und Haushaltungs-Buch nebst einem Unterricht auf Seide, Wolle und Leinen zu färben zum Nutzen junger Frauenzimmer entworfen. A. F. Röse, Greifswald 1772, Seite 455. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Cajsa_Warg_-_Schwedisches_Koch-_und_Haushaltungs-Buch.djvu/464&oldid=- (Version vom 19.12.2018)