Christina Warg: Schwedisches Koch- und Haushaltungs-Buch nebst einem Unterricht auf Seide, Wolle und Leinen zu färben zum Nutzen junger Frauenzimmer entworfen | |
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8 Loth grob gestossenen Pfeffer, 24 Loth fein Salz, 3 Loth Muscat, wie auch anderthalb Loth Muscatenblum: Wenn diese Gewürze mit dem Fleisch gut durch gearbeitet sind, so lege das klein geschnittene Fett dazu; siehe aber nach, daß es nicht klümpfigt einkommt, sondern daß es gut mit dem Fleisch vermengt wird: alsdenn nimm von den Fettdärmen vom Ochsen, blase sie auf und hänge selbige, ehe sie gebraucht werden, 2 bis 3 Tage in die Luft: nachgehends lege sie eine Stunde in rothen Wein, streiche sie hernach aus, daß sie nicht zu naß, oder zu trocken sind, und schneide sie alsdenn so lang als sie seyn sollen: Stopfe die vorhergehende Vermengung darin, so fest wie nur möglich, und binde die beyden Enden recht fest mit Zwirn zu: darauf nimm 3 bis 4 schmale dreyeckigte Birken Stöcke, mache die Würste ins Kleebatt dazwischen und bewinde es mit Segelgarn recht fest umher: hange sie sogleich 3 Tage in die Luft, und räuchere sie nachgehends 8 bis 10 Tage mit kalten Wacholder-Rauch; vergiß nicht, wann sie 4 oder 5 Tage im Rauch gehangen haben, daß die Stöcke fest gebunden werden. Diese Würste sind gut im Sommer zu essen.
Mettwürste von Ochsenfleisch und Schweinsfett.
Man nehme das Nierenfleisch von dem Ochsen, wie auch das feinste von der inneren Lende, alle Sehnen nimm heraus, und schneide es hernach klein wie grosse Graupen: darauf nimm das Fetteste von jung Schweinsfleisch, und schneide es in gleicher Grösse; es muß auch dabey beobachtet werden, daß zu 1 Pfund Fett, allezeit 2 Pfund Fleisch gehören: dieses knete mit den Händen gut zusammen, giesse dazu etwas starkes Bier und nimm folgende Gewürze dazu, nämlich: gerieben Muscat, gestossenen Pfeffer, Muscatenblum und Salz; dieses stopfe in grosse Fettdärmen vom Ochsen, wo alles Fett abgepflücket ist, mache sie recht fest zusammen, laß keine Luft in der Wurst bleiben, sondern stich währendem Stopfen mit einer feinen Nadel hin und wieder kleine Löcher damit die Luft ausziehen kann und binde zuletzt die Enden mit Garn fest zusammen: Nachgehends salze sie,
Christina Warg: Schwedisches Koch- und Haushaltungs-Buch nebst einem Unterricht auf Seide, Wolle und Leinen zu färben zum Nutzen junger Frauenzimmer entworfen. A. F. Röse, Greifswald 1772, Seite 321. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Cajsa_Warg_-_Schwedisches_Koch-_und_Haushaltungs-Buch.djvu/330&oldid=- (Version vom 24.7.2016)