Christina Warg: Schwedisches Koch- und Haushaltungs-Buch nebst einem Unterricht auf Seide, Wolle und Leinen zu färben zum Nutzen junger Frauenzimmer entworfen | |
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ein wenig Basilienkraut, Timian und Salz, und wenn es damit eine halbe Stunde gekocht, so siebe es durch ein Haarsieb. Diese Couli kann man zu Saucen über Fische, gefüllte Hechte, Fisch-Pasteten und andere gestobte Fische, wenn es nöthig, gebrauchen; welches insonderheit vor diejenigen aufgezeichnet habe, die währender Fasten-Zeit kein Fleisch essen wollen.
Auf was Art der Hecht geschnitten und gereinigt wird, wenn er soll gekocht werden.
Will man einen Hecht ganz kochen, so schneide den Bauch auf, nimm alles Eingeweide heraus, allein nimm dich in Acht, daß die Galle nicht zerspringt, sonst wird der Fisch bitter, wenn er auch noch so viel gewaschen wird; sondere daher die Galle gut von der Leber, woran sie sitzet. Den Magen reisse mit dem Messer auf, schabe ihn recht rein, und spüle alles mit einander gut. In den Hecht schneide auf der Seite, ohne zu schuppen, tiefe Schnitte, falls er nicht gar zu groß und grob ist; den Schwanz befestige mit einem Sticken in dem Maul, damit er rund liegt, und giesse nur so viel Wasser darauf, daß es kaum überstehet. Doch, ehe der Fisch eingelegt wird, so werfe Salz darin, setze es aufs Feuer, und wenn es aufkocht, so lege den Hecht mit den Rücken auf dem Boden darein, salze es hernach etwas wieder, und laß ihn mit der Leber und dem Magen, zugedeckt, auf hellem Feuer kochen, als wenn es allezeit überlaufen will. Beobachte auch, daß zu jedem Pf. Fisch eine kleine Handvoll grob Salz genommen werden muß. Wenn auf die Art der Hecht gut gekocht ist und angerichtet werden soll, so stecke den Magen ins Maul, die Leber lege auf den Kopf, oder schneide sie in Striemel, und mache es in die Sauce. Soll aber der Hecht in Stücken geschnitten werden, so reisse ihn den Rücken auf, spüle ihn gleich und die Stücken schneide schrege ab, so, daß viel Fleisch an der Haut-Seite zu sehen ist. Ist der Kopf groß, so schneide ihn mitten durch, und koche ihn übrigens auf selbige Art, wie den vorhergehenden, mit wenig Wasser, so wird das Fleisch fest. Alle Fische, so
Christina Warg: Schwedisches Koch- und Haushaltungs-Buch nebst einem Unterricht auf Seide, Wolle und Leinen zu färben zum Nutzen junger Frauenzimmer entworfen. A. F. Röse, Greifswald 1772, Seite 196. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Cajsa_Warg_-_Schwedisches_Koch-_und_Haushaltungs-Buch.djvu/205&oldid=- (Version vom 17.7.2016)