Christina Warg: Schwedisches Koch- und Haushaltungs-Buch nebst einem Unterricht auf Seide, Wolle und Leinen zu färben zum Nutzen junger Frauenzimmer entworfen | |
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gut gehitzten Ofen. Im Anfange, wenn der Teig eine Festigkeit bekommt, so stich einige kleine Löcher mit einer feinen Gabel oben hinein, und laß sie nachher 3 oder 4 Stunden backen; doch muß dieses, nachdem das Schwein jung oder alt gewesen, eingerichtet werden. Eine halbe Stunde vorher, ehe sie angerichtet wird, so öffne die Pastete, und giesse ein Bierglas voll Wein mit etwas Zucker hinein; das Fett nimm ab, und setze sie alsdenn wieder in den Ofen. Dieser Schinken kann kalt und warm verzehret werden.
Einen Schinken in Façon einer Pastete.
Von einem geräucherten Schinken schneide alles gelb gewordene Fett und die Schwarte ab, nimm alle Knochen aus, und laß ihn hernach 3 Tage und Nächte im Wasser liegen; gieb ihn aber oft frisches Wasser. Ist er etwa sehr salzig und dabey sehr kalt Wetter, so muß er etwas länger im Wasser liegen. Wenn nun das Salz gut ausgezogen ist, so beschmiere einen Grapen inwendig überall mit roher Butter; auf dem Boden und rund umher befestige Speck- und geklopfte Ochsenfleisch-Scheiben, und lege alsdenn den Schinken darauf, die Fett-Seite unten gewandt; bestreue ihn auch oben und unten mit gestossenen Nelken, Englisch Gewürz, zerriebenen Rosmarin, gestossene Lorbeerblätter, Timian und Zwiebeln; hernach bedecke den Schinken wieder mit Speck- und geklopfte Ochsenfleisch-Scheiben, und fülle eine Kelle voll Fleischbrühe dazu; alsdenn lege den Deckel auf den Grapen, schmiere ihn gut mit einem Teige von grob Rockenmehl zu, und laß ihn 12 Stunden auf heisser Asche stehen, da er denn nachher in den Grapen liegen bleibt, bis er kalt ist. Lege alsdenn einen groben Pasteten-Teig etwas hoch um den Rand einer Schüssel, kräuse ihn aus, und beschmiere ihn mit geschlagenen Eyern, hierin lege den Schinken und die Fleisch-Scheiben umher; alles Fett, so oben stehet, nimm ab; ist etwas Suppe in dem Grapen,
Christina Warg: Schwedisches Koch- und Haushaltungs-Buch nebst einem Unterricht auf Seide, Wolle und Leinen zu färben zum Nutzen junger Frauenzimmer entworfen. A. F. Röse, Greifswald 1772, Seite 126. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Cajsa_Warg_-_Schwedisches_Koch-_und_Haushaltungs-Buch.djvu/135&oldid=- (Version vom 31.7.2018)