aus; und der Geschmack an diesen Opern ging damals so weit, daß in dem einzigen Jahre 1703. sechs neue Spiele aufs Theater gebracht wurden. Anno 1720. gingen diese Opern ein, und ich finde keine Spur, daß nachher wieder welche vorgestellet worden wären.[H 1]
Als die Probe von Herrn Hillers Operette geendigt, war er so gütig, mich in der Stadt herum zu führen, um Bücher aufzusuchen. Nach dem Meßcatalogus zu urtheilen, welcher in der hiesigen Oster- und Michaelsmesse herauskommt, werden in Deutschland mehr Bücher gedruckt, als in irgend einem europäischen Reiche, und in Leipzig vielleicht mehr, als in irgend einer andern deutschen Stadt.
Bey einem zwoten Besuche, den ich dem Herrn Breitkopf gab, besahe ich seine Druckerey, und fand eine Menge Pressen im Gange,[H 2] und zwar in verschiedenerley Arbeiten, denn er druckt nicht bloß Musik. Unter andern verschiedenen Fragen, die mich meine Neugierde an die Gesellen thun ließ, war auch die, wie viele Typen oder Charactere zu einer Buchstabendruckerey erfodert würden, und wie sich ihre Anzahl zu den Typen, die zum Notendruck gehörten, verhielten? Und ich erstaunte
Anmerkungen (H)
Charles Burney: Tagebuch einer musikalischen Reise – Dritter Band. Bode, Hamburg 1773, Seite 48. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Burney_-_Tagebuch_einer_musikalischen_Reise_3._Bd_1773.pdf/54&oldid=- (Version vom 25.11.2016)