seinen unbeträchtlichsten Arbeiten jeder Gattung, solche Originalzüge in der Modulation, dem Accompagnement oder der Melodie entdecken, welche ein großes und erhabnes Genie beweisen.
Den 11. October. Den heutigen Tag brachte ich sehr angenehmer Weise auf einem Gartenhause des Herrn John Hanbury Esq. in der Nachbarschaft von Hamburg zu, woselbst die wahre englische Gastfreyheit herrscht. Der Resident unsers Hofes am niedersächsischen Krayse, Herr Mathias, nahm mich mit hinaus. Ich hatte Empfehlungsschreiben an den Herrn Residenten, und er beehrte mich mit eben so vieler Gewogenheit und Gefälligkeit, als Sr. Majestät unsers Königs Minister in andern Gegenden Deutschlands gethan hatten.
Bey der Zurückfahrt nach der Stadt von der altonaischen Seite, war eine solche Menge von Leuten, welche den Weg hin und her schlenderten, weil es ein Sonntag war, daß es ungemein schwer hielt mit dem Wagen durchs Thor zu kommen. Es gab mir einen hohen Begriff von der Volkmenge in Hamburg: und auf mein Nachfragen wollte man mich versichern, die Stadt habe 120000 Einwohner innerhalb den Ringmauren, und 80000 ausserhalb denselben.[H 1] Die gemeinen Leute waren heute sauber gekleidet, und man sahe ihnen keinen Mangel an. Ein Anblick, der mir auf meinen Reisen nicht häufig vorgekommen ist.
Anmerkungen (H)
Charles Burney: Tagebuch einer musikalischen Reise – Dritter Band. Bode, Hamburg 1773, Seite 195. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Burney_-_Tagebuch_einer_musikalischen_Reise_3._Bd_1773.pdf/201&oldid=- (Version vom 2.10.2016)