den ewigen Schwätzern,[WS 1] welche immer Etwas sagen wollen, wo nichts zu sagen ist, die Zuhörer mit Noten die Ohren betäuben, die noch schlimmer sind, als die Nichtssagenden, welche in der Musik allen Gesang und Ausdruck verderben; wie eine grosse Gesellschaft, wo alle auf einmal reden, das Gespräch verdirbt, und man anstatt Vernunft, Witz und muntern Scherz nichts zu hören bekömmt, als Unsinn, Toben und Lärmen. – Er war völlig meiner Meinung.
Des Abends war Herr Ebeling so gütig, so viel hamburgische Musiker und Liebhaber zusammen zu bringen, als ihm möglich gewesen, um mich mit einem Concert zu tracktiren, und Herr Bach war da zum Presidio. Ich habe grosse Ursache für die viele Mühe dankbar zu sein, die man sich bey dieser Gelegenheit gab, mir ein Vergnügen zu schaffen. Es wurden verschiedene von Herrn Bachs Singekompositions gemacht, in welchen allen grosses Genie und grosse Originalität steckte, ob sie gleich nicht die Verschönerung erhielten, die Sänger von der ersten Classe möchten gegeben haben. Herr Bach hat ein deutsches Passionsoratorium in Musik gesetzt, und aus dieser vortrefflichen Komposition wurden heute Abend einige Stellen gemacht. Besonders ward ich von einem Chor[H 1] entzückt, welches in Ansehung der Modulation, der Ausarbeitung und der Wirkung, es wenigstens dem besten Chore in Händels unsterblichen Messias gleich that. Eine Adagioarie, da Petrus
Anmerkungen (H)
Anmerkungen (Wikisource)
- ↑ statt Vorlage: Schwätzer – Verbessert nach dem Druckfehlerverzeichnis
Charles Burney: Tagebuch einer musikalischen Reise – Dritter Band. Bode, Hamburg 1773, Seite 193. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Burney_-_Tagebuch_einer_musikalischen_Reise_3._Bd_1773.pdf/199&oldid=- (Version vom 25.11.2016)