Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Clemens Brentano: Romanzen vom Rosenkranz. Hrsg. von Alphons Maria von Steinle Romanze XX: Rosarosens Leichenzug | |
|
Und an einen bittren Bronnen
Möcht er trinkend niedersinken,
595
Bis zum Ablauf aller SonnenImmer schöpfen, immer trinken,
Und dem Quelle wieder weinen,
Ihn mit seinem Schmerz berauschen,
Und zum Felsen dann versteinen
600
Und den eignen Schmerz belauschen. –
Diesen folgen nun die Armen,
All in neues Tuch gekleidet;
Sterbend hat sie voll Erbarmen
Ihnen diesen Trost bereitet.
605
Die Konsulen folgen diesenIn dem festlichen Ornat,
Und die Herrn des Rates schließen
Sich an sie, und der Senat.
Weiter alle Professoren
610
Der juristschen FakultätUnd Magister und Doktoren,
In der Hand das Samtbarett.
Und nun treten die Pedelle
Mit den Silberstäben her,
615
Der Studenten MareschälleUnd so fort ihr ganzes Heer.
In den schwarzen Mänteln steckten
Pursche aller Nationen,
Kandidaten der Pandekten,
620
Helden der Institutionen.
Alle seine Schüler ehrten
Jacopones schweres Leid,
Empfohlene Zitierweise:
Clemens Brentano: Romanzen vom Rosenkranz. Hrsg. von Alphons Maria von Steinle. Trier: Petrus-Verlag G.m.b.H., 1912, Seite 372. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Brentano_Romanzen_vom_Rosenkranz_372.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)
Clemens Brentano: Romanzen vom Rosenkranz. Hrsg. von Alphons Maria von Steinle. Trier: Petrus-Verlag G.m.b.H., 1912, Seite 372. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Brentano_Romanzen_vom_Rosenkranz_372.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)