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Clemens Brentano: Romanzen vom Rosenkranz. Hrsg. von Alphons Maria von Steinle Romanze XX: Rosarosens Leichenzug | |
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Trauer ist mein Kleid, ich weine
An der Mutter Sterbetage;
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Wenn ich dir zu arm nicht scheine,Laß mich folgen deiner Klage.“
Da sprach zu ihr Jacopone:
„Du sollst bei dem Leichenwagen
Ihr die jungfräuliche Krone,
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Die du ihr geflochten, tragen.
Dieses ist des Landes Sitte;
Zwischen Pietro und Meliore
Sollst du schreiten in der Mitte
Mit dem Kranz im Trauerchore.“
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Aber plötzlich brach das SchallenAller Glocken durch die Luft,
Und der Priester in die Hallen
Tritt mit Kranz und Weihrauchduft.
„Es ist Zeit, wir müssen wallen,“
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Spricht er, „weil die dunkle GruftDieser jetzt, wie einst uns allen,
Mit metallner Zunge ruft.“
Acht Matronen tief in Trauer
Tragen nun den Sarg hinab,
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Stellten ihn zum Trost der SchauerUnterm Baldachine ab.
Und die Ritter mußten wehren
Mit dem Schwert die Totenschau,
Doch ein jeder wollte ehren
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Noch einmal die fromme Frau.
Und es zieht, sie anzuschauen,
Vor ihr hin der Leichenzug;
Empfohlene Zitierweise:
Clemens Brentano: Romanzen vom Rosenkranz. Hrsg. von Alphons Maria von Steinle. Trier: Petrus-Verlag G.m.b.H., 1912, Seite 366. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Brentano_Romanzen_vom_Rosenkranz_366.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)
Clemens Brentano: Romanzen vom Rosenkranz. Hrsg. von Alphons Maria von Steinle. Trier: Petrus-Verlag G.m.b.H., 1912, Seite 366. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Brentano_Romanzen_vom_Rosenkranz_366.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)