Clemens Brentano: Romanzen vom Rosenkranz. Hrsg. von Alphons Maria von Steinle Romanze XVIII: Biondetta ersticht sich | |
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Auf ihr Lager hingesunken
Liegt Meliore, heiß umschlungen
„Wehe, wehe!“ schreit der Geist,
„Des Gewebes Faden reißt!“
Schreit der Geist am Weberstuhle
Und lebendig schießt die Spule,
„Mußt du Tölpel auch da fluchen,
Da die Arbeit schier gelungen!
Rückwärts fliegt die freie Spule,
Meine Flügel werden frei!“ –
Spricht nun Apo, „wie bedungen!“
Und er hat sich losgerungen
Und gen Morgen hingeschwungen.
Und hineilend durch die Luke,
Aus dem sturmdurchwehten Buche
Wohl der goldnen Blätter drei.
Dann mit einem Jubelschrei
Macht er um den Turm die Runde,
Nieder dann ins nächtge Dunkel.
„Soll der Mord mir nun nicht fruchten?
Bleibt Biondette unerrungen?“
Klagt der Meister, und im Turme
„Apo zählet eins bis drei:
„Wohl, die dreimal fünf Minuten
Clemens Brentano: Romanzen vom Rosenkranz. Hrsg. von Alphons Maria von Steinle. Trier: Petrus-Verlag G.m.b.H., 1912, Seite 321. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Brentano_Romanzen_vom_Rosenkranz_321.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)