Clemens Brentano: Romanzen vom Rosenkranz. Hrsg. von Alphons Maria von Steinle Romanze XIV: Apo und Meliore | |
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„Bei dem Gott der selgen Geister
Schwöre ich: das tat ich nicht!
Ich nenn einen Teufel ihn;
Will mit Händen den zerreißen,
Der sie solcher Schmach geziehn!
Gott und Vater! wüßt ich einen
Schlüg ich ihm mit kotgen Steinen
Aus der unverschämten Stirn!
Denn die Sterne sind nicht reiner,
Als der Leib Biondettens ist,
Der empfangen Jesum Christ!
Doch du machst aus Weltenkreisen,
Wo der Engel Palmen schwingt,
Und, den Ewigen zu preisen,
Einen Tummelplatz der Heiden,
Wo die Sünde Lanzen bricht,
Und ein ekles Wolluststreiten,
Dem die Geilheit Kränze flicht!
So sei meiner Liebe Ziel,
Möge mich der Stern zerreißen,
Der jetzt dort vom Himmel fiel!“
Also sprach er, und es breitet
Fing den Stern, der niedergleitet:
„Sieh, was dir ein Stern erschien!
Clemens Brentano: Romanzen vom Rosenkranz. Hrsg. von Alphons Maria von Steinle. Trier: Petrus-Verlag G.m.b.H., 1912, Seite 251. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Brentano_Romanzen_vom_Rosenkranz_251.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)