Clemens Brentano: Romanzen vom Rosenkranz. Hrsg. von Alphons Maria von Steinle Romanze XIII: Tod der Rosarosa | |
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Und ich gab dir eine Locke –
Sieh, hier fehlt sie mir im Nacken –
Bis in meines Bruders Garten,
Wo du eintratst, weiße Rosen
Und Arzneikraut einem Kranken
Zur Erquickung gleich zu holen;
Denn es war dort bei den Rosen
Solch ein heftger Duft entstanden,
Daß mir schier gebrach der Odem;
Wankend ging ich aus dem Garten.
Doch ihn bei dem Arme fassend
Spricht Apone: „Freund Meliore.
Jetzt geleite mich von dannen!
Denn die Gattin Jacopones
Gönnen wir ihr Raum zum Troste!“
Und nun gehen sie zusammen.
Ihnen folgen, die vom Volke
Mit den Fackeln aufwärts drangen.
Ruht ohnmächtig noch die Kranke.
Da sie wieder sich erholet,
Segnend ihr der Priester nahet,
Und sie spricht mit leisen Worten,
„Der du an der Stätte Gottes,
Höre, wie ich mich anklage,
Clemens Brentano: Romanzen vom Rosenkranz. Hrsg. von Alphons Maria von Steinle. Trier: Petrus-Verlag G.m.b.H., 1912, Seite 229. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Brentano_Romanzen_vom_Rosenkranz_229.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)