Clemens Brentano: Romanzen vom Rosenkranz. Hrsg. von Alphons Maria von Steinle Romanze XIII: Tod der Rosarosa | |
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Dienen will ich deinem Lobe;
Kannst du mir mein Weib erhalten,
Geb ich mehr noch, geb ich alles!“
Und zum Lager tritt Apone,
Reißt die Decke von der Kranken,
Doch es stürzt sich Rosadore
Und der Arzt spricht wild im Zorne:
„Was soll hier ich besser machen,
Wo man meiner nur will spotten?
Nackt muß ich die Kranke haben!
Einen Flecken von dem Brande
Sah ich schwarz. Sie ist des Todes,
Wenn ich sie nicht heilend salbe!“
„Nimmer,“ spricht nun Rosadore,
Ihres Herzens heilge Rose
Nimmer sehen, böse Schlange!“
Und erbittert flucht Apone:
„Nun, so will ich sein verdammet!
Sollst du mir zur Seite wandeln!
Du sollst deine Jungfraukrone
Selber mir ins Haus eintragen,
In den Spuren meiner Sohlen
Abends an mein Lager kommen,
Deinen Leib mir anzutragen,
Clemens Brentano: Romanzen vom Rosenkranz. Hrsg. von Alphons Maria von Steinle. Trier: Petrus-Verlag G.m.b.H., 1912, Seite 223. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Brentano_Romanzen_vom_Rosenkranz_223.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)