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Clemens Brentano: Romanzen vom Rosenkranz. Hrsg. von Alphons Maria von Steinle Romanze XII: Jacopone und Rosarosa | |
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„Vater, zu dem Garten gehe,“
Spricht nun bebend Jacopone,
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„Wo mein Weib in der KapelleTäglich singet zu der Orgel.
Trete zu ihr an die Quelle,
Wo sie badet in dem Bronnen,
Laß sie beichten, laß sie beten,
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Eh sie stirbt von diesem Dolche.
Daß sie nackt die Flucht nicht nehme,
Hab ich ihr Gewand genommen;
Du magst rücklings hin es werfen,
Wenn du zu dem Bronnen kommest.“
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Und der Mönch schließt seine Zelle,Folgt zum Garten Jacopone.
Da sie an der Brücke stehen,
An des Reno blauen Wogen,
Spricht der Mönch zu dem Gesellen:
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„Wirst du mich nicht hier durchbohren,Mich dann in den Reno werfen?
Sieh, ich trau nicht deinem Dolche;
Gib ihn mir doch aufzuheben!“
Und es gibt ihn Jacopone,
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Und sie gehn. Doch unbemerketWirft der Mönch ihn in die Wogen.
Vor dem Garten nun begehret
Seinen Dolch der Jacopone:
„Er ruht in des Reno Wellen!“
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Spricht zu ihm der Mönch Benone.
Und die Arme um ihn legend
Küßt die Stirn er Jacopone,
Empfohlene Zitierweise:
Clemens Brentano: Romanzen vom Rosenkranz. Hrsg. von Alphons Maria von Steinle. Trier: Petrus-Verlag G.m.b.H., 1912, Seite 194. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Brentano_Romanzen_vom_Rosenkranz_194.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)
Clemens Brentano: Romanzen vom Rosenkranz. Hrsg. von Alphons Maria von Steinle. Trier: Petrus-Verlag G.m.b.H., 1912, Seite 194. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Brentano_Romanzen_vom_Rosenkranz_194.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)