Clemens Brentano: Romanzen vom Rosenkranz. Hrsg. von Alphons Maria von Steinle Romanze XII: Jacopone und Rosarosa | |
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Laß geehrt nach Haus ihn kehren,
Recht zu seiner Mutter Wonne;
Die du sahst an deinem Sohne!“
Als sie so das Lied geendet,
Gab der Knabe gute Worte:
„Ich will singen, ich will beten;
Und die Jungfrau ohn Bedenken
Seiner frommen Bitte folget,
Und er singt, die Bälge tretend,
Wie ein Engel klar aus Wolken:
Deiner hohen, weisen Worte,
Als Zachäus dich belehren
In dem Aleph Beta wollte!
‚Sage Aleph!’ sprach der Lehrer;
Nun sprich Beth!’ der Mann begehrte;
Da sprachst du zu ihm die Worte:
‚Nein, ich spreche Beth nicht eher,
Bis mir Aleph deutlich worden;
Warum Aleph so geformet.’
Und da sahst du deinen Lehrer
In Unwissenheit betroffen;
Sprachst: ‚Ich will dich nun belehren,
Aus drei Strichen es bestehet,
Weil auch steht die Einheit Gottes,
Anmerkungen des Herausgebers
Clemens Brentano: Romanzen vom Rosenkranz. Hrsg. von Alphons Maria von Steinle. Trier: Petrus-Verlag G.m.b.H., 1912, Seite 176. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Brentano_Romanzen_vom_Rosenkranz_176.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)