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Clemens Brentano: Romanzen vom Rosenkranz. Hrsg. von Alphons Maria von Steinle Romanze X: Schöpfungsgeschichte des Moles | |
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Schöpfungsgeschichte des Moles
„Als das Licht sich hat entzweiet,
Stieg was leicht und sank was schwer,
Und das Eine war gezweiet
Zwischen Gott und Luzifer.
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Luzifer, dem stolzen Geiste,Diente nun der feste Kern,
Und was unterirdisch kreiste,
Nannte ihn den mächtgen Herrn,
Der von unten aufwärts greifet
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Und mit Wonne und mit SchmerzWas unsicher oben schweifet
Niederreißt ans erzne Herz.
Und der Oberfläche Zweifel
Stehet an der Scheide Weg,
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Und das eben ist der Teufel,Daß so eben ist sein Weg.
Aber nieder sah mit Neide
Gott zum festen Erdenstern,
Und er wollte, daß sie beide
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Anteil hätten an dem Kern.
Wollte, daß als Friedensgeisel
Einer zwischen beiden geh,
Empfohlene Zitierweise:
Clemens Brentano: Romanzen vom Rosenkranz. Hrsg. von Alphons Maria von Steinle. Trier: Petrus-Verlag G.m.b.H., 1912, Seite 127. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Brentano_Romanzen_vom_Rosenkranz_127.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)
Clemens Brentano: Romanzen vom Rosenkranz. Hrsg. von Alphons Maria von Steinle. Trier: Petrus-Verlag G.m.b.H., 1912, Seite 127. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Brentano_Romanzen_vom_Rosenkranz_127.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)