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Seite:Bousset-S427.png

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καθημένῳ ἐπὶ τῷ θρόνῳ (S. 165) λέγοντες· ἀμὴν ἁλληλούϊα. Wie 11,16; 14,3 (vgl. 15,7; Ps 106,48) greift der Apok. auch hier am Schluß wieder zu der zuerst entworfenen himmlischen Szenerie zurück. 19,5. καὶ φωνὴ ἀπὸ[1] τοῦ θρόνου ἐξῆλθεν λέγουσα· αἰνεῖτε τῷ θεῷ ἡμῶν (S. 163) πάντες οἱ δοῦλοι αὐτοῦ. Jer 20,18; Ps Salom 2,37. Die Stimme, die von dem Throne ausgeht, scheint die des Lammes zu sein. Dann ist immerhin merkwürdig, daß hier von θεὸς ἡμῶν die Rede ist. Ps LXX 133,1: ἰδοὺ δὴ εὐλογεῖτε τὸν κύριον πάντες οἱ δοῦλοι κυρίου. Ps LXX 134,1 αἰνεῖτε τὸ ὄνομα κυρίου, αἰνεῖτε δοῦλοι κύριον. — [καὶ][2] οἱ φοβούμενοι αὐτόν, οἱ μικροὶ καὶ οἱ μεγάλοι (stereotyper Sprachgebrauch der Apk, S. 176); vgl. das zu 11,18 Bemerkte.

19,6. καὶ ἤκουσα ὡς[3] φωνὴν ὄχλου πολλοῦ καὶ ὡς[4] φωνὴν ὑδάτων πολλῶν καὶ ὡς φωνὴν βροντῶν ἰσχυρῶν (14,2) λέγοντες·[5] ἁλληλούϊα, ὅτι ἐβασίλευσεν (11,15) κύριος ὁ θεὸς ἡμῶν ὁ παντοκράτωρ (S. 176). Es ist doch wahrscheinlich die ganz irreguläre Partizipialkonstruktion λέγοντες zu lesen. Sp., Hltzm. machen darauf aufmerksam, daß der Gedanke der Königsherrschaft Gottes die salamonischen Psalmen beherrsche. 2,30.32; 5,18f.; 17,1.4.34.46. 19,7. χαίρωμεν καὶ ἀγαλλιῶμεν (Ps 118,24) καὶ δῶμεν[6] τὴν δόξαν αὐτῷ, ὅτι ἦλθεν ὁ γάμος τοῦ ἀρνίου καὶ ἡ γυνὴ αὐτοῦ ἡτοίμασεν ἑαυτήν. Das Weib oder die Braut des Messias ist nach dem Sinne des Apok. Neujerusalem. Das Bild ist bemerkenswert, es erinnert zunächst an die alttestamentliche Vorstellung von der Ehe Gottes mit Israel. Aber es ist möglich, daß hier ein altes mythologisches Motiv mitwirkt. Der vom Kampf siegreich zurückkehrende Held bekommt die Braut! Dieser Zug erscheint hier (21,9; 22,17) auf den Messias übertragen. Er gilt auch schon in den Evangelien als Bräutigam. Mk 2,19 u. Par.; Joh 3,29 (vgl. die Gleichnisse von der Hochzeit Mt 22,1ff.; 25,1ff.; Lk 12,35ff. und II Kor 11,2). Auch in der jüdischen Apokalyptik erscheint Zion als Weib IV Es 9,38; 10,25ff. Die kurze Andeutung des Apok. ist übrigens proleptisch und weist auf Kap. 21 voraus; sie ist in absichtsvoll mysteriösem Tone gehalten. So redet auch der Verfasser des Epheserbriefes in geheimnisvollem Ton von der Ehe zwischen Christus und der Kirche. Vgl. Zimmern KAT³ 394, der das Hochzeitsfest Marduks mit Zarpanitu (am Neujahrstag? s. Zimmern 371) hier heranzieht. Z. erinnert auch an den gnostischen Mythus von der Hochzeit des Σωτήρ mit der gefallenen Σοφία. (Anz, Ursprung d. Gnostizismus, 97). 19,8. καὶ ἐδόθη αὐτῇ, ἵνα (6,4) περιβάληται (S. 163f.) βύσσινον λαμπρὸν[7] καθαρόν. 15,6 Gegenbild 17,4. τὸ γὰρ βύσσινον


  1. εκ ℵP An. (Q 14. 92 Pr. απο του ουρανου).
  2. > και ℵCP. Eine Einfügung des και war sehr leicht möglich, vgl. 11,18. Selbst wenn και zu lesen ist, so sind die δοῦλοι und die φοβούμενοι doch nicht notwendig verschiedene Personen. Es können aber auch unter δοῦλοι die bevorzugten Knechte Gottes (Propheten), unter φοβούμενοι alle übrigen Christen verstanden werden.
  3. > An. g s¹ Pr. (Studien 34).
  4. > A.
  5. λεγοντων AP An.²⁴ 95 g vg. Pr. (ℵ λεγουσων); λεγοντας An.; λεγοντες Q Rel. Tic.
  6. δωσομεν ℵcA; δωσωμεν P.
  7. + και Q Rel. cle. lips. tol. s¹²; καθ. (και) λαμπρ. An.¹ s¹ a.
Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Bousset: Die Offenbarung Johannis. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1906, Seite 427. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bousset-S427.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)