drei Generationen gebrauchen, aber reden werden sie endlich doch.“
Neujahr 67!
Wir feierten Sylvester ganz allein, mein Friedrich und ich. Als es zwölf Uhr schlug:
„Erinnerst Du Dich des Trinkspruches,“ fragte ich seufzend, „den mein armer Vater voriges Jahr um diese Stunde ausgebracht? Ich wage es gar nicht, Dir jetzt Glück zu wünschen - die Zukunft birgt mitunter so unerwartet Fürchterliches in ihrem Schoß und noch kein Mensch hat solches abzuwenden vermocht …“
„So benutzen wir die Jahreswende, Martha, um, statt vorauszudenken, zurückzuschauen, in das eben verflossene Jahr. Was hast Du, meine arme, tapfere Frau da Alles leiden müssen! So viele Deiner Lieben begraben … und jene Schreckenstage auf den böhmischen Schlachtfeldern -“
„Ich bedauere nicht, die dortigen Greuel gesehen zu haben – wenigstens kann ich nunmehr mit der ganzen Kraft meiner Seele an Deinen Bestrebungen teilnehmen.“
„Wir müssen Deinen - unseren Rudolf dazu erziehen, diese Bestrebungen weiter durchzuführen; in seiner Zeit wird vielleicht ein sichtbares Ziel am Horizont aufsteigen – in unserer schwerlich. - Wie die Leute auf den Straßen lärmen – die bejubeln doch wieder das neue Jahr, trotz der Leiden, welche ihnen
Bertha von Suttner: Die Waffen nieder!. E. Pierson’s Verlag, Dresden/Leipzig 1899, Band 2, Seite 206. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bertha_von_Suttner_%E2%80%93_Die_Waffen_nieder!_(Band_2).djvu/211&oldid=- (Version vom 31.7.2018)