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Seite:Ausstellung Akademie der Künste Dresden 1806.djvu/6

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Weimar Kaiserl. Hoh. Lieblich colorirt aber nicht vollkommen richtig gezeichnet. Ein Tadel, der besonders den Hals betrift.

Nro. 357. Eine Gruppe von drey Personen, Kniestück, Lebensgrösse, und sämtlich Portraits. Eine ältliche sitzende Dame hält einer jüngern ein nackendes Kind in beyden Armen vor. Das Kind greift nach einem Zweige mit Kirschen, den ihm die jüngere darreicht. So glücklich auch die Zusammensetzung des Ganzen gewählt ist, so schadet doch der zu bleiche Fleischton und die nicht durchaus gute Haltung, dem Eindrucke sehr, den dies übrigens schöne Gemälde aus jeden Kenner macht.

Nro. 358. Schiller’s Portrait. Wenig ähnlich, und wohl schwerlich mit Fleiss gemahlt. So sinnreich auch hierbey das griechische Costum gewählt zu seyn scheint, so schadet der rothe Mantel doch augenscheinlich der Darstellung, und dieses Bild des grossen Dichters steht in jeder Hinsicht demjenigen weit nach, welches Graff vor einigen Jahren von ihm lieferte.

Ein anderes Mitglied der Leipziger Academie:

Hr. Caffe

hatte unter Nummer 96 97 98 99 vier Zeichnungen eingesandt:

Zwey Stücke in Niederländischer Manier, mit Kreide gezeichnet. Das erste stellt einen in seiner Werkstatt beschäftigten Schuhmacher vor, welcher seiner Amsel vorpfeift, während sein Weib zum Fenster herein zuhört. – Das Gegenstück ist die Schuhmacherin, die singend neben der Wiege ihres Kindes sitzt, und spinnt.