Die Pläne fürs Gewandhaus[1] sind Ende 1767 entworfen. Das Untergeschoß weist wieder starke Horizontalfugen auf bei einfachster Gestaltung der Fenster. Der Oberbau zeigt die zwei Geschosse umfassende römisch-dorische Ordnung mit Triglyphenfries und Mittelgiebel, darüber ein Mezzaningeschoß. An Stelle der Schmidtschen Fassaden wurde eine Architektur vom Landbaumeister Knöbel, der der Longueluneschen Schule entstammte, zur Ausführung vorgeschrieben. Nur in der Portalanlage mit dem kräftig modellierten Ornament[2] und dem zu geschweifter Verdachung sich aufbäumenden Gurt kam die Eigenart Schmidts zur Geltung. Die innere Anordnung des Gebäudes ist inzwischen verändert. Um einen offenen Lichthof waren in mehreren Geschossen Kaufhallen überaus geschickt gruppiert.
Ganz im Charakter dieser strengen Architekturen Schmidts war das herrschaftliche Wohnhaus Große Brüdergasse 25,[3] sechs Fenster breit. Das nach Hasche stark gefugte Erdgeschoß bildete den Sockel einer die beiden Obergeschosse zusammenfassenden römisch-dorischen Ordnung mit vollständigem Triglyphengebälk, über ihm im Mittel ein Dacherker mit Gesims und Dreieckgiebel, gekuppelten Fenstern in einer Vorlage mit Gesimsverkröpfung und seitlichen Anläufen. Die Fenster des Hauptgeschosses hatten Verdachungen und ziemlich erhaben gearbeitete Fruchtgehänge. Den Mittelpilaster trug ein gegliederter Schlußstein des Stichbogentores.
Die Tor- und Dacherkeranlage,
Alfred Barth: Zur Baugeschichte der Dresdner Kreuzkirche. C. C. Meinhold & Söhne, Dresden 1907, Seite 23. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Alfred_Barth_Zur_Baugeschichte_der_Dresdner_Kreuzkirche.pdf/31&oldid=- (Version vom 11.4.2024)