die der Treppenhäuser ausgenommen, wurden nach unten zu durch Eintiefen in die Ablaufschicht vergrößert und im Schiff an der Orgelseite unter den Betstuben einige Nebenräume abgetrennt.
Wenige Jahre später, am 16. Februar 1897, wurde das Innere der Kirche durch Brand vollständig zerstört. Nur der Turm und die Umfassungen blieben wieder verwendbar. Vermutlich durch einen Essendefekt hatten sich Dachhölzer entzündet. Die Kupfereindeckung hinderte zum Brandherd von außen mit Erfolg vorzudringen. Man nahm irrtümlich an, das Gewölbe sei von Stein und widerstandsfähig. So wurden auch alle Ausstattungsstücke, Bibliothek und Archiv vernichtet. Die Bilder vom Brand[1] lassen noch einmal deutlich das Raumsystem der Anlage erkennen. Wie wirkungsvoll mußte Schmidts Anlage sein, nach dessen Plan auch etwa in der Höhe der noch stehenden Saalmauern das Licht reichlich in den Innensaal strömen sollte. Die Pfeiler haben, dank ihrer soliden Herstellung, standgehalten, obwohl ihr Querschnitt durch die Hitze bedeutend verringert wurde.
Der Kirchenvorstand tat sofort alle Schritte zu würdiger Erneuerung des Gotteshauses. „Pietätvolle Erhaltung des Charakters der Kirche und Beseitigung der früheren Mängel in bezug auf Feuersicherheit,
Akustik und Tagesbeleuchtung“ sollten
- ↑ Die Photographien sowie die Unterlagen zu den Abbildungen S. 143 wurden mir von Herrn Architekt Emil Scherz in Blasewitz gütigst zur Verfügung gestellt, wofür ich ihm auch an dieser Stelle bestens danke.
Alfred Barth: Zur Baugeschichte der Dresdner Kreuzkirche. C. C. Meinhold & Söhne, Dresden 1907, Seite 144. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Alfred_Barth_Zur_Baugeschichte_der_Dresdner_Kreuzkirche.pdf/152&oldid=- (Version vom 1.5.2024)