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Seite:Aachener Stadtrechnungen aus dem XIV. Jahrhundert.djvu/45

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Gegenwart des Kaisers, der Kaiserin, der Königin und anderer Fürsten.“

Wie sehr die alte Reichsstadt damals von ihrer Selbstständigkeit und Würde durchdrungen war, sehen wir daran, daß der Söldner Heribert dem Kaiser nach Lechenich entgegen geschickt wird, um mit dem Herrn van Kaldiitz[1], dem kaiserlichen Schatzmeister, zu unterhandeln, daß die Waffen draußen gelassen würden; in derselben Angelegenheit wird Silmannus an den Herzog von Jülich gesandt, und Leonard an die Herzoge von Holland und von Brabant, damit sie die Waffen draußen ablegen sollten. „It. Heriberto stipendiario misso obviam domino de Kaldiitz, ut tractaret, quod arma de foris manerent, versus Lechenich. It. Silmanno misso ad ducem Juliacensem de predicta causa. It. Leonardo misso eciam versus duces Hollandie et Brabancie de armis deforis demittendis. Der Kaiser scheint auf die Forderung eingegangen zu sein, denn dem Herrn van Kaldytz werden für seine Dienstleistung 50 Gulden verehrt, „It. deme herre van Kaldiitz zu eynre vruntschaff, dat he unsen herren by den keysser gehulpen hadde, vunfzig gulden, die comen up anderhalff hundert und 25 M.“ Der Forderung muß aber nicht vollständig Folge geleistet worden sein, da später von gewappneten Leuten im Gasthaus die Rede ist. Gegen diese wurde aber polizeilich eingeschritten, denn wir sehen die Stadtdiener mit 1 Sextar Wein beschenkt werden, als sie den Wirthen die Waffen wegnehmen halfen: „ It. der stede gesynde, dů sy helveden den wirden, dat sy die wapen in ir gewalt nemen.“ Bei den Weinspenden erhalten ferner des Meyers Knechte 5 Sextar, daß sie mit den Dienern des Herzogs von Sachsen keine Händel anfingen, „dat sy egeine bedinge en machde mit des Herzogen Dienern van Saissen,“ und „Mathys von Berlesburg und Willem van Rade“ 3 Sextar, weil sie „ir gesellen by eyn hielten, up die ziit, dat die Zweyunge (Zwistigkeit) was tuschen (zwischen) unse herre van Brabant und van Saissen.“[2] Dem Könige reiten unsere Herren Bürgermeister


  1. In dem großen Privilegiun, welches Wenzel der Krönungsstadt ausstellt, kommt als Zeuge vor: Thynio de Calditz camere magister.
  2. Die Herzoge von Brabant und von Sachsen waren nämlich in Streit gerathen, wer von ihnen dem Könige das Schwert vortragen sollte, (s. Meier’s Chron. S. 352.)