einiger Subalternen, deren Erhebung oft einer erniedrigenden Betteley ähnlich sieht, das gemeine Beste aufgeopfert werden? Das Bißchen, was Meßfremde hier verzehren, ist vielleicht kaum der Zehend, den sie von ihrem Gewinnste dem Lande zollen, von dem sie gewannen. Der Überrest des Gewinnstes und die Hauptsumme geht für das Land verloren, unwiderbringlich verloren. Denn was können wir dem Ausländer geben, um die Bilanz zu erhalten? Nichts als unsere Victualien,[1] die wir unserem Munde abkargen, und eben deswegen selbst theurer bezahlen müssen. Und da wir jährlich vorzüglich in beyden Messen so gewaltig um unser Geld geschröpft werden, so müssen wir, um nur etwas wieder von unserm Gelde vom Auslande zu erhalten, immer mehr Victualien verkaufen, wodurch die Preise immer steigen, bis zur Bedrückung steigen – steigen müssen. Und gewännen
- ↑ Zur mehreren Aufklärung dieses Worts bemerke ich, daß ich darunter auch Holz, Vieh, Getraid u. dgl. verstehe. Unsere Wolle, Steinkohlen, und die Metalle, die wir zur Zeit erhalten, reichen nicht zu, unsere inländischen Bedürfnisse zu befriedigen, und das, was davon ins Ausland abgesetzt wird, wiegt das nicht auf, was wir von eben diesen Artikeln auswärts her beziehen.
Franz Adolph Schneidawind: Über die Handelsmessen zu Bamberg in: Journal von und für Franken, Band 4. Raw, Nürnberg 1792, Seite 535. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:%C3%9Cber_die_Handelsmessen_zu_Bamberg.pdf/8&oldid=- (Version vom 1.8.2018)